Coprinus picaceus - Spechttintling
Basidiomycetes
Agaricales
Coprinaceae

Der Spechttintling oder auch Elsterntintling erhielt den Namen wegen seines auffälligen Hutes, der durchaus an ein Specht- oder Elsterngefieder erinnern kann. Im jungen Stadium noch eher hellbraun, dunkelt die Hutfarbe mit zunehmenden Alter nach und erscheint bei älteren Exemplaren schwarz. Charakteristisch sind die schuppigen weiß bis schmutzigrosa gefärbten Hüllreste, die dem Hut sein geschecktes Aussehen verleihen. Dieser ist 5 - 15 cm hoch und anfangs zylindrisch oval, später kegelig aufschirmend und kann sich beim Abtinten schließlich glockig aufwölben. Der weiße hohle Stiel, der flaumig von feinen weißen Schuppen bedeckt ist, erreicht eine Länge von 10 bis über 20 cm und ist an der Basis knollig verdickt und von Myzel wollig umsponnen. Das Fleisch ist faserig wässrig, der fade Geschmack ist von einem unangenehmen Geruch begleitet. Die zunächst weißlichen Lamellen beginnen sich mit einsetzender Sporenreife über grau nach schwarz zu verfärben und lösen sich schließlich auf, wobei einen tintenartige Masse entsteht, die vom Hutrand her abtropft. Die schwarzen Sporen (13 – 17 x 10 – 12 µm) sind elliptisch.

Vorkommen: Meist in kleinen Grüppchen auf dem Boden in Laubwäldern, meist unter Rotbuchen (liebt Kalkböden). Zerstreut von August bis Oktober, vereinzelt schon im Früjahr. Manch ein Gärtner kann von einer großen Schar auf gemulchten Beeten berichten.

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Für die Küche ist der Spechttintling bedeutungslos und wird auch teilweise in der Literatur als ungenießbar eingestuft. Als Pilzfreund freut man sich aber doch jedesmal, wenn man den Spechttintling zu Gesicht bekommt, einfach wegen seines Aussehens. Es ist doch spannend zu sehen, wie die Natur in völlig unterschiedlichen Systemen wieder auf bekannte Formen zurückgreift. Gerade bei Pilzen drückt sich dies auch häufig in den Deutschen Bezeichnungen aus. Ob nun Spechttintling oder Elsterntintling, der Name ist treffend!

Verwechslung: Im jungen Stadium können Verwechslungen mit dem erheblich größeren Schopftintling (Coprinus comatus) auftreten, der eine weiße Huthaut und einen Stielring besitzt.

Erstellt am 02.02.2001