Coprinus comatus - Schopftintling
Basidiomycetes
Agaricales
Coprinaceae

Unter den Tintlingen fällt der Schopftintling durch seine Größe auf. Sein Hut erreicht immerhin 5-20 cm Höhe, anfangs zylindrisch bis länglich eiförmig, später kegelförmig aufgewölbt, schirmt er nie auf (3-6 cm Durchmesser). Die Huthaut ist bei jungen Exemplaren weiß und an der Spitze leicht bräunlich. Mit zunehmendem Wachstum bricht sie allmählich in große, bräunliche, zottige Schuppen auf, die dachartig oder teils konzentrisch angeordnet sind. Der hohle Stiel kann bei sehr großen Exemplaren bis zu 30 cm Länge erreichen, meist aber 10-15 cm. Er ist weiß und am Grunde wenig verdickt. Der Velumrest bleibt als lockerer Stielring erhalten, der häufig zur Basis herab rutscht oder auch ganz fehlen kann. Das ebenfalls weiße Fleisch der jungen Fruchtkörper ist im jungen Stadium relativ fest und auch nur dann eßbar. Im Stiel ist es eher zäh. Geruch und Geschmack sind sehr appetitlich und würzig. Mit der Sporenreife beginnen sich die dicht gedrängten, aufsteigend angehefteten Lamellen von weiß über rosa und weinrot schließlich schwarz zu färben, lösen sich auf (Autolyse) und bilden mit dem Sporenpulver eine tintenartige Masse. Die Sporen (10 - 13 x 6,5 - 8 µm) sind wie die Sporenmasse schwarz bis schwarzbraun gefärbt und mandelförmig, glatt mit Keimporus.

Vorkommen: Der Schopftintling liebt alle Flächen, die viel Stickstoff enthalten. So tritt er gerne auf Kompost, gedüngten Wiesen, Waldrändern und an Straßen auf (Ruderalplätze). Er ist je nach Witterung von Mai bis November zu finden, selten als einzelnes Exemplar, meist in größeren Grüppchen. Ist ein Standort bekannt, können die Fruchtkörper über mehrere Wochen an der selben Stelle geerntet werden.

Verwechslung: Der Schopftintling ist mit seiner ausgeprägten Huthaut, seiner Größe und den unter Coprinus-Arten seltenen fleischigen Fruchtkörpern schwer zu verwechseln. Gewisse Ähnlichkeiten könnten zur Verwechslung mit dem Spechttintling Coprinus picaceus führen. (siehe Abbildung)

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Der Schopftintling ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Es ist allerdings wichtig, nur junge Exemplare zu gebrauchen, da ältere gerne bei der Zubereitung bereits beginnen zu tinten. Deshalb müssen die Pilze auch möglichst wenige Stunden nach der Ernte gegessen werden. Vorsicht ist geboten in Verbindung mit Alkohol. Der Schopftintling enthält zwar nur geringe Mengen des Giftes Coprin, dennoch sollte beim Verzehr auf ein Gläschen Wein verzichtet werden, da es sonst zu Unwohlsein kommen kann. Beachtet man diese Besonderheiten kann der Schopftintling durchaus mit anderen wertvollen Speisepilzen mithalten!

Sein Hut ist aber schwarzbraun gefärbt und mit weißen Velumflocken bedeckt. Der Graue Tintling Coprinus atramentarius (Wegen seiner hohen Coprin -Konzentration auch Antialkoholiker-Pilz genannt) hat keine Schuppen und ist durch den fehlenden Ring deutlich zu unterscheiden.

Erstellt am 29.01.2001